Bereits um 6.30 Uhr stehen wir beim Ausreiseschalter in Nicaragua. Der Stempel ist im Pass, also noch den TIP für das Auto annullieren lassen, damit wir ausreisen können. Wäre ja zu schön, um wahr zu sein! Nein, unser Camper muss durch den Scanner. Das heisst, wir werden von Schalter zu Schalter geschickt, wo jeweils ein Beamter wieder einen Stempel macht, bis wir dann schliesslich durch den Scanner fahren können, dann auf die Auswertung warten dürfen und die anschliessenden Fragen bei der Fahrzeuginspektion beantworten und natürlich unsere Ferngläser nochmals vorweisen müssen ;-)
Endlich stehen wir vor dem Einreiseschalter von Costa Rica. Hier geht es sehr zügig vorwärts und in Kürze haben wir den Stempel im Pass, den TIP für das Auto in den Händen und die Haftpflichtversicherung abgeschlossen. Nach 5 Stunden Zollabfertigung fahren wir zum nächsten Walmart und füllen unseren Kühlschrank, holen am nächsten Bankomaten Costa Rica Colones und fahren Richtung Nationalpark Rincon de la Vieja, wo wir es uns bei einer Lodge auf dem Camping bequem machen. Eine Abkühlung im Pool ist das Highlight des Tages!!
Wir wollen die angenehme morgendliche Temperatur nutzen und marschieren los Richtung Nationalpark, vorbei an geothermalen Energie-Anlagen. Den Tageseintritt von 18 US Dollars pro Person finden wir happig, müssen uns jedoch an diese Eintrittspreise in Costa Rica gewöhnen. Die markierte Rundwanderung führt uns zu lauwarmen Quellen, dampfenden, blubbernden Schlammlöchern und entlang von wunderschöner Natur. Den Rückweg zum Camping wandern wir im Schatten auf einem Biketrail. Eine schöne, wenn auch anstrengende Wanderung mit anschliessender, ersehnter Abkühlung im Pool.
Puntarenas liegt auf einer schmalen Landzunge gegenüber der Nicoya-Halbinsel und zählt etwa 40'000 Einwohner. Diesen Ort mit dem kleinsten Campingplatz auf unserer bisherigen Reise, wählen wir als Zwischenstopp auf dem Weg in die Hauptstadt San José.
Die „Camping-Ecke“ gehört uns alleine und wir geniessen diesen Abend direkt am Pazifik.
Nach San José wählen wir die Strasse über die Hügel. Zum Glück haben wir genügend Zeit, denn die teils schwer beladenen Lastwagen schleppen sich sehr mühsam die Steigungen hoch. Trotzdem sind wir am späteren Nachmittag am Ziel.
Im Zentrum von San José, treffen wir im Hotel Lilo und Peter von Buchrain. Sie kommen heute von der Schweiz angereist für eine mehrwöchige Reise in Costa Rica. Es passt wunderbar in unseren Reiseablauf, dass wir gemeinsam mit ihnen den Nationalpark Tortuguero besuchen. Es gibt viel zu erzählen und wir geniessen das Wiedersehen und den gemeinsamen Abend.
Um 6 Uhr in der Frühe gibt es ein kurzes Frühstück und eine halbe Stunde später fährt der Transfer-Bus Richtung Nationalpark. Die ganze Strecke ist 175 km, wovon 35 km unbefestigte Strasse ist und die letzten 40 km nur über das Wasser möglich sind. Also geht das letzte Teilstück während 90 Minuten per Boot weiter auf dem Rio Tortuguero, wo wir am späten Mittag in unserer Lodge ankommen.
Ein Nachmittagsspaziergang durch das grosse Mawamba-Areal zeigt uns bereits eine bezaubernde Tierwelt. Gleich anschliessend werden wir wieder mit einem Boot abgeholt für den Nachtspaziergang durch den Dschungel. Bei tiefer Dunkelheit erleben wir im Lichtkegel einer Stablampe eine uns bisher unbekannte Tierwelt. Verschiedene Frösche, Spinnen, Schlangen und ungewohnte Geräusche beeindrucken uns ungemein.
Gegen 20 Uhr setzen wir uns gemütlich zum Nachtessen und versuchen die vielen Eindrücke zu verarbeiten.
Nach einer kurzen Nacht ist um 04.30 Uhr bereits wieder Tagwache! Unser Guide begrüsst uns zur Früh-Bootstour, wo wir kurz nach Sonnenaufgang mit Glück eine grossartige Vielfalt von Tieren zu sehen bekommen. Viele verschiedene Vogelarten, Krokodile, Leguane und drei von vier Affenarten Costa Ricas. Zwei extrem spannende Stunden später sitzen wir am Frühstückstisch. Gleich anschliessend führt uns ein Boot zum Dorfrundgang in Tortuguero, wo rund 3'000 Menschen leben.
Nach der Mittagspause werden wir für die Nachmittagsbootstour abgeholt. Erneut sehen wir eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt. erfahren spannende Einzelheiten dazu und über Costa Rica im Allgemeinen. Zum Beispiel kann in ganz Costa Rica das Wasser bedenkenlos getrunken werden, mehr als 50% sekundärer Regenwald wird oder ist bereits aufgeforstet worden und es leben inzwischen weniger als 1% Analphabeten im Land.
Entlang der endlos scheinenden Bananen-Plantagen von „Del Monte“ und „Chiquita“ beobachten wir, dass alle Fruchtstände bis zur Ernte in blauen, biologisch abbaubaren Plastiksäcken stecken. Unser Guide erklärt, dass ein einziges Insekt (Fruchtfliege) in der grossen Blüte den ganzen Fruchtstand zerstören kann, was mit diesem Plastiksack verhindert wird.
Das ziemlich gedrängte Programm dieser beiden Tage beenden wir mit einer Erfrischung im Pool.
Den letzten Abend geniessen wir gemeinsam mit Lilo und Peter. Eine einmalige, kurze Auszeit vom Campingleben mit News aus der Heimat bei lockerer Atmosphäre, in netter Gesellschaft. Für uns eine wunderbare, sehr willkommene Abwechslung. Herzlichen Dank an Lilo und Peter für die gemeinsame Zeit! Pura vida...
Unser Kilometerzähler zeigt an, dass wir seit dem Start in Halifax tatsächlich 40'000 km gefahren sind. Wir sind dankbar, dass wir bisher unfall- und pannenfrei reisen durften!
Wieder über die Cordillera Central mit Steigungen bis über 1'600 m, fahren wir an den Stausee Laguna de Arenal. Entlang dieser Strecke sehen wir viele Ananasfelder.
Leider verschlechtert sich das Wetter zunehmend und verspricht für die nächsten Tage nicht merkliche Besserung.
In La Fortuna finden wir in Stadtnähe einen idealen Campingplatz für die nächsten zwei Nächte. Trotz teils heftigem Regen besuchen wir heute zu Fuss den 7 km entfernten Wasserfall am Rio Fortuna. Auf dem Rückweg machen wir Halt bei einem Atelier, wo ein ausgewanderter Kolumbianer Hängematten mit recyceltem Material (Nylon oder Polyester) in Handarbeit herstellt.
Die Fahrt zum Monteverde NP führt uns grösstenteils entlang des Arenalsees, teils hoch über dem See. Die Strassen, äusserst kurvenreich und mit vielen Schlaglöchern, sind gewöhnungsbedürftig und ab und zu mit Nervenkitzel (jedenfalls bei mir ;-) verbunden. Die Natur und die Weitsicht hingegen sind atemberaubend schön und abwechslungsreich. Nach etwa fünf Stunden erreichen wir über ganz schlechte Strassenabschnitte das Dorf Santa Elena, welches mit vielen Touristen belebt ist. Es gibt keinen Camping, also mieten wir uns ein Zimmer in einem Hostel. Eine kurze Wanderung zu einem Aussichtspunkt und einer natürlichen Holzbrücke können wir bei Niesel-Nebel und Wind erleben – leider können wir nicht noch einen Tag länger bleiben, weil unser Garage-Termin in San José dazwischen kommt.
Wieder geht es sehr kurvenreich zurück nach San José, wo wir mit Mühe ein kleines Familienhotel finden, wo wir auch unseren Camper sicher einstellen können.
Wir werden liebevoll mit lokalem Nachtessen bedient und stellen fest, dass wir die einzigen Gäste sind.
Bereits um 9 Uhr ist unser Autoservice-Termin. José Carlos und sein Team sind vor Ort.
Es wird zügig gearbeitet.. der Camper braucht einen Ölwechsel und Öl- und Dieselfilter werden ersetzt. Das vorgesehene Ausblasen des Luftfilters lohnt sich nicht, weil der Filter einerseits extrem verstaubt ist und andererseits abgebrochene Teile vorweist. Also macht sich José auf die Suche nach einem neuen Luftfilter, während sein Freund neue Pneus für uns ausfindig macht. Die Bremsscheiben sind noch in Ordnung, ebenso die hinteren Bremsbeläge, während wir die vorderen auswechseln lassen. Wir staunen, wie die einzelnen Teile gereinigt werden und warten geduldig während des ganzen Ablaufes. Eine Stunde Mittagspause muss sein für das Team, also warten wir neben dem Camper und holen uns bei der nächsten Tankstelle ein Chips und ein kühles Wasser. Die ganze Prozedur rund um die Bremsen dauert, so dass José in der Zwischenzeit unsere Räder kurzerhand in seinen VW T4 lädt und diese beim Pneuhändler neu bestücken und auswuchten lässt, während er noch neue Leuchtbirnen für unser Abblendlicht besorgt.
Zurück mit den Rädern, dauert es nicht mehr lange bis unser Camper wie neu dasteht und wir schliesslich um 20 Uhr die Werkstatt verlassen können.
José und seine Frau Eli besorgen uns im Haus von Freunden für die kommende Nacht einen Schlafplatz, wo wir sicher im Camper schlafen und sogar das Badezimmer benützen können. Diese Dienstleistung ist absolut nicht selbstverständlich und wir schätzen dies sehr. Einmal mehr haben wir extrem nette Leute kennengelernt, welche ihre Hilfe sogar für den Verlauf unserer Weiterreise zur Verfügung stellen – unglaublich nett!
Die Fahrt durch die Hauptstadt San José haben wir nun hoffentlich das letzte Mal durchgeführt! Wir ziehen südwärts Richtung Pazifik. In der Nähe des NP Carara finden wir einen kleinen Campingplatz unmittelbar am Strand.
Der Besitzer schlägt uns vor, am frühen Morgen eine Bootstour zu buchen, wo wir Krokodile sowie viele Vögel zu sehen bekommen sollen. Er bietet an, uns zum Ausgangspunkt zu fahren, damit wir den Camper nicht bewegen müssen.
Um Punkt 8 Uhr werden wir abgeholt und für die Krokodil-Tour am Rio Grande de Tarcoles abgeladen. Die Bootstour dauert zwei Stunden und wir sehen tatsächlich viele verschiedene Vögel und Krokodile aller Grössen und Altersklassen. Das älteste misst ganze 5,5 Meter, ist knapp 1'000 kg schwer und 85 Jahre alt! Wir sind beeindruckt und staunen umso mehr, als der Guide erzählt, dass vor 35 Jahren genau hier an diesem River Filmaufnahmen für den ersten Jurassicpark-Film gedreht wurden.
Wir werden wieder abgeholt und unser Host zeigt uns auf der Rückfahrt das kleinste Dorf in der Gegend, Santa Lucia, welches in den 1850er Jahren erbaut, später im bisherigen Stil restauriert wurde und heute als Hotel Resort weiter funktioniert. Später erzählt er uns bei einem Bier noch ganz viel über Costa Rica und ganz Zentralamerika.
Im Campingareal tummeln sich rote Aras, welche immer paarweise leben und nachdem das erste stirbt, auch kurz nachher das zweite verendet.
Nach einigen Schwierigkeiten beim Onlineticket buchen, besuchen wir erst um die Mittagszeit den relativ kleinen NP Carara. Die Vogelwelt sowie die versprochenen Affen scheinen alle der Siesta zu frönen.. einzig ab und zu ein Gezwitscher im Geäst oder ein Rascheln im Dschungelunterholz lässt uns aufhorchen. Die einzigen Tiere, welche wir zu sehen bekommen, sind die emsigen Blattschneiderameisen! Nichts desto trotz ist der Spaziergang durch die einmalige Natur ein schönes Erlebnis.
Bei Jörg, einem seit 15 Jahren in Costa Rica lebenden Berner, finden wir auf dem Camping Swiss Palmgarden einen wunderbaren Übernachtungsplatz mit Pool.
Im Schatten relaxen, im Pool abkühlen, Fotos bearbeiten und lesen sind unsere heutigen Aktivitäten.. Genuss pur!
Auf der Strecke in den Süden von Costa Rica sehen wir Ölpalmen-Plantagen so weit das Auge reicht. Vermutlich ist hier in früherer Vergangenheit viel Regenwald dem Palmöl zum Opfer gefallen. Zwei Fabriken, wo das Palmfett produziert wird, stehen direkt an der Strasse.
Unser Routenverlauf ermöglicht ein letztes Wiedersehen mit Lilo und Peter beim NP Manuel Antonio. Zu viert geniessen wir einen kurzen Strandspaziergang und ein entspanntes Nachtessen. Unser nächstes Wiedersehen wird definitiv erst wieder in der Schweiz sein. Es war schön mit euch!
Eigentlich ist der NP Manuel Antonio heute ausverkauft, weil nur eine bestimmte Anzahl Tickets verkauft werden. Dank der Annullierung eines amerikanischen Ehepaars können wir trotzdem eintreten. Wir erhalten einen Zettel in die Hand gedrückt mit den Namen der Ticketbesitzer. Also nennen wir uns für etwa drei Stunden Emily Claire und Kirk Gibbs ;-)
Nebst einem Gladiatorfrosch und einem Faultier mit Baby sehen wir Landkrebse, Mücken fressende Libellen, Stick-Bugs und wir hören und sehen in den Baumkronen spielende Affen. Immer wieder führt der Weg an wunderschönen Badebuchten vorbei.
Wir ziehen es vor, bei unserer Unterkunft im Pool die gesuchte Abkühlung zu finden und faulenzen im Schatten.
Seit ein paar Tagen beschäftigt uns ein technisches Problem! Heute morgen, nachdem unser Camper zwei Tage an der Sonne gestanden ist, zeigt die Lithium-Bordbatterie noch 13% Ladezustand an. Gut, dass wir heute wieder weiterfahren, damit sich die Batterie über den Motor wieder aufladen kann, denken wir. Die Hitze hier macht auch unserer Batterie zu schaffen und lädt nicht mehr. Bei einem Ladezustand von 7% kommen wir auf dem Campingplatz an, können unsere Kühlschrank-Ware im Camping kühlen und schalten alle möglichen Stromfresser ab. Lassen wir uns überraschen, wie es am Morgen aussieht...
Auch nach Abkühlung des Motors und bei angenehmer Morgentemperatur lädt die Batterie erneut nicht. Wir besuchen einen uns empfohlenen Automechaniker in der Nähe. Dieser sucht – wir wissen nicht recht nach was – und telefoniert schliesslich einem Autoelektriker, welcher dann gut vier Stunden später eintrifft, die Starterbatterie angeblich prüft und weiter keinen Ansatz für eine Lösung hat.
Nun kontaktieren wir José und entscheiden, dass wir gleich am nächsten Morgen wieder in die Hauptstadt San José fahren.
Nach einer langen Fahrt mit extrem viel Verkehr treffen wir gegen Mittag bei Rolo, einem Freund von José, ein. Dieser erfahrene Elektromechaniker, selber auch Besitzer eines Campers, hört sich unser Problem an und prüft Batterien, Sicherung (total überhitzt) und alle Kabelverbindungen.
In einer knappen Stunde hat Rolo den Sicherungshalter gereinigt und erweitert, mit Hochdruck überall Staub und Sand ausgeblasen und die entscheidenden Schrauben festgemacht, damit wieder überall Kontakt gewährleistet ist. Zur Freude aller lädt unsere Batterie wieder! Türen zu und ab geht es.. doch die Seitentüre lässt sich nicht mehr schliessen! Gerne beanspruchen wie gleich nochmals die Hilfe von Rolo, welcher in Kürze auch dieses Problem gelöst hat.
Wir verabschieden uns dankbar und versprechen ihm, dass wir ihn weiterempfehlen werden.
Wir haben keine Lust, wieder zurückzufahren, also bewegen wir uns Richtung Berge. Kurz nach Turrialba finden wir auf knapp 1'000 Meter Höhe einen Campingplatz auf einer Anhöhe. Leider hat es Dunst und Nebel, was uns die Aussicht auf die Vulkane Turrialba und Irazu und auf den höchsten Gipfel Costa Ricas leider verwehrt. Der Cerro Chirripo ist zudem mit 3'820 m die höchste Erhebung zwischen Guatemala und den südamerikanischen Anden.
Wir lassen uns mit einem typischen Gericht von Costa Rica verwöhnen. Gebratene Platanos (Kochbananen) mit Bohnenpüree.
Weiter über die Hügelzüge gelangen wir zum Karibischen Ozean. In den höheren Regionen sind wieder überall Kaffee-Plantagen zu sehen, während sich am Ozean entlang Bananenbäume anreihen. Die Container stehen in riesigen Lagern bereit für den Export von Bananen, Ananas usw.
Wir spazieren am dunklen Strand entlang, wo wir eigentlich weissen Sand erwartet haben und sind noch ein weiteres Mal enttäuscht, als es zu regnen beginnt.
Wir suchen noch den weissen Sandstrand und werden tatsächlich fündig ;-)
Die ganze Nacht hat es stark geregnet, was den Durchgang im Nationalpark Cahuita sehr schwierig macht. Ein Flusseinlauf ist bei unserer Ankunft etwa 40 cm breit. Wir stellen fest, dass die Fortsetzung des Weges bis knietief im Wasser liegt, also entscheiden wir umzukehren. Vermutlich im allerletzten Moment springen wir wieder über den Fluss, welcher nun innerhalb weniger Minuten um mehr als einen Meter gewachsen ist. Kurze Zeit später ist hier ein reissender Fluss und keine Überquerung mehr möglich!!
Immerhin haben wir im Park ein Faultier mit Baby und eine gelbe Viper gesehen.
Je südlicher wir fahren, desto touristischer wird es und viele Surfer tummeln sich in den Wellen.
Wieder eine regenreiche Nacht hinter uns, entscheiden wir, zurück in die Berge zu fahren.
Bevor es jedoch Frühstück gibt, muss nun noch die Wasserpumpe ersetzt werden, welche genau heute Morgen den Geist aufgegeben hat. Gottlob haben wir wenigstens beim Wechseln der Wasserpumpe schon Erfahrung, so schaffen wir diese Hürde sogar alleine!
Ein zweites Mal passieren wir die Vulkane, welche auch heute in Dunst und Nebel gehüllt sind. Schade!
Der kleine Ort La Suiza mit rund 8'000 Einwohnern ist ein Abstecher wert und einen feinen Costa Rica-Kaffee gibt es auch hier!
Unser heutiges Ziel ist Orosi, ein Dorf mit gut 9'000 Einwohnern auf 1'051 Metern gelegen. Die Zufahrt zum Dorf lässt uns zwei Routen zur Wahl offen. Wir wählen die kürzere, welche durch eine malerische Landschaft und schmucke Dörfer führt, immer wieder bergauf und bergab, mit einmaliger Aussicht, mitten durch riesige Zuckerrohrfelder, entlang steiler Kaffeeplantagen, bis wir 3 km vor dem Ziel abrupt gestoppt werden! Wir stehen vor einer 100 Meter langen Hängebrücke, welche nur 2,5 Meter hoch ist, unser Camper aber 2,6 Meter Höhe ausweist!! Im allerletzten Moment ist uns dieses Hindernis bewusst und wir veranstalten unter lautstarkem Gehupe der von uns aufgehaltenen Fahrzeugen auf engstem Raum ein Wendemanöver, welches wir nicht so schnell wieder vergessen werden.
Glücklicherweise müssen wir nicht die ganzen 50 km zurückfahren, sondern erreichen etwa auf halbem Weg über eine Querstrasse doch noch Orosi. Trotz aller Strapazen hat sich der Aussicht wegen jeder gefahrene Kilometer gelohnt!
Binnen 67 Kilometer fahren wir stetig bergauf, bis wir kurz vor dem Weiler Dos Amigos auf dem Camping ankommen. Dieser liegt auf 2'830 Metern über Meer und die Luft ist deutlich kühler als in den letzten Tagen. Bei einer kurzen Wanderung im Naturpark Rio Macho sind wir von der unberührten Natur beeindruckt und wir geniessen die Ruhe, welche hier abseits vom Touristenrummel herrscht.
Auf dem Weg nach Süden überqueren wir die Berge der Cordillera de Talamanca. Die Strasse führt durch üppigen Bergwald und steigt bis 3'325 m Höhe an. Was in den höheren Regionen der Kaffeeanbau ausmacht, wird unter 600 Höhenmeter mit Zuckerrohr- und Ananas-Plantagen wettgemacht. Das Zuckerrohr wird in Handarbeit geschnitten, mit Ochsen geführten Karren zur Strasse transportiert und auf die grossen Lastwagen geladen.
Unsere Unterkunft auf einem Hotel zugehörigen Camping geniessen wir alleine. Der Pool, die Hängematten und die grosse Outdoor-Küche ist Luxus pur für uns!
Heute treffen wir uns wieder mit Nadine und Pascal, da der Grenzübertritt nach Panama bevorsteht. Ein Camping direkt am Pazifik ist als Abschluss in Costa Rica nicht zu verachten.
Der Besuch des NP Marino Ballena ist ein langer Strandspaziergang und aus der Vogelperspektive ein spezielles Bild, nämlich einer Walflosse ähnlich. Kurz vor der Flut erreichen wir wieder unseren Strand.
Morgen früh fahren wir an die Grenze zu Panama.
Rückblickend haben wir trotz Autowerkstattbesuchen sehr viel erlebt und eine einmalige Tier- und Pflanzenwelt gesehen – Costa Rica ist wirklich eine Reise wert.
* PURA VIDA *
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Kommentare
Hallo ihr Lieben
Toller Bericht über Costa Rica. Vor gut 20 Jahren durften wir auch mal für 14 Tage einen Teil von Costa Rica bereisen. Unsere älteste Tochter absolvierte damals nach der Matura ein halbjähriges Praktikum in Hojancha, auf der Nicoya Halbinsel. Hatte uns auch sehr gut gefallen.
Wir wünschen euch weiterhin viel Spannendes und tolle Begegnungen.
Ganz liebe Grüsse aus Andorra 🇦🇩
Ingrid + Ruedi
Salü zäme sehr spannend zum läse! vom liegestuhl us
Härzlechi oschtergrüess . Im momänt versinke s wallis und s tessin im schnee und räge
Mth Edi