Die Fahrt bis zur Grenze nach El Salvador schaffen wir in gut drei Stunden und die Grenzformalitäten sind in knapp zwei Stunden erledigt.
Wieder staunen wir, dass nach einer Landesgrenze alles anders ist. Die Häuser, die Bekleidung der Menschen, die Landschaft und die Temperaturen sind einfach anders als in Guatemala. Auch das gehört dazu, was uns am Reisen so gut gefällt.
Unsere deutschen Reisefreunde haben auf dem Camping in Antigua etwas liegen gelassen, was wir ihnen nach Santa Ana bringen wollen. Also ist unsere erste Station in El Salvador die Stadt Santa Ana. Wir kommen am früheren Nachmittag bereits an und können das historische Zentrum zu Fuss erkunden und schliessen die Besichtigung mit einem feinen Nachtessen ab. Die Nacht verbringen wir in einem Hostel und können am Morgen nur mit Mühe aus unserem Parkareal fahren, da das Tor und vor allem die Strasse sehr schmal sind. Dank Hilfeleistung zweier Personen schaffen wir es schliesslich, indem wir die Einbahnstrasse in verbotener Richtung fahren können und so an den vielen parkierten Autos vorbeikommen!
Schweissnass verlassen wir Santa Ana und wollen zu den Termales Santa Teresa fahren.
Nach einer ruppigen Zufahrt, können wir den Camper für die Nacht auf dem Parkplatz stehen lassen. Die Thermalquelle bietet nebst Saunahäuschen ganz viele verschiedene Becken zum Baden an. Genüsslich wechseln wir von Becken zu Becken und finden, dass das genau das Richtige ist, was wir jetzt brauchen...
Hier lernen wir Olaf aus Berlin kennen. Er kennt sich aus in Zentralamerika und gibt uns wertvolle Tipps für die Weiterreise.
Hier noch die Anmerkung, dass ich auf der Website eine neue Rubrik eröffnet habe, welche die besonderen Begegnungen seit der Einreise in Mexiko aufzeigen..
An der Ruta de las Flores entlang kommen wir durch kleine Dörfer, wo sich die Menschen sichtlich freuen, Touristen zu sehen. Wir fühlen uns willkommen und absolut sicher!
Wir erfahren, dass dieser Abschnitt nicht der sichtbaren Blumenpracht wegen so heisst, sondern ein ganz anderer Grund dahintersteckt. Hier wurden zur Zeit viele indigene Leute ermordet, weshalb auf allen Friedhöfen so viele bunte Blumen sind. In der Maya-Kultur glaubt man, dass nach dem Tode die Seele in den Himmel steigt und der Körper in den Boden geht und dann in Form einer Blume weiterlebt.
Heute übernachten wir auf einer kleinen Farm, welche auch ein Restaurant betreibt. Hier können wir neben der Pferdekoppel stehen, inmitten der Natur.
Der junge Farmer in vierter Generation hat in der Schweiz studiert und begrüsst uns entsprechend begeistert. Von ihm erfahren wir, wie heute El Salvador funktioniert und welche Perspektiven die Leute heute haben, nach all den Jahren der Entbehrung und Armut, Massakern und Kriminalität. Die Regierung steht sehr positiv gegenüber Neugründungen von Unternehmen, welche anfangs auch von den Steuern befreit sind. Von den mehr als 100'000 inhaftierten Salvadorianern, dürfen beispielsweise die zufolge Finanzkriminalität verurteilten Häftlinge, also die nicht wirklich gefährlichen, unter Bewachung von 7 – 17 Uhr auf den Plantagen der Farmen arbeiten. Die entsprechende Besoldung besteht aus drei Mahlzeiten täglich. Er erklärt uns auch, dass 50% der berufstätigen Salvadorianer in den USA arbeiten und Geld in ihr Land schicken. Die grösste Einnahmequelle landesweit liegt im Kaffeeanbau. Ein daraus resultierendes, riesiges Problem ist die Abholzung des Primärwaldes, welcher nur noch zu gut 10% besteht.
Nach dem Frühstück wandern wir durch steiles Gelände, wo überall Kaffee angebaut wird, zu einem der sieben Wasserfällen los Chorros de la Calera. Wir staunen, dass hier der Kaffee in der Blüte steht, während in Guatemala bereits die Ernte stattfindet.
Noch eine herzliche Verabschiedung auf der Farm und unsere Fahrt geht weiter Richtung Vulkan Santa Ana.
Beim Naturpark Cerro Verde bleiben wir zwei Nächte auf dem auf einer Wiese gelegenen Campingplatz. Die Wanderung auf den Vulkan ist nicht sonderlich anstrengend. Die Aussicht in den Kratersee und die Weitsicht rundum ist gigantisch.
Gegen Mittag sind wir wieder auf dem Campingplatz, welcher inzwischen gefüllt ist mit Tagestouristen, welche jedoch ab 17 Uhr wegfahren und wir die Wiese wieder für uns alleine haben.
Den Vormittag nutzen wir für eine weitere kleine Wanderung auf einen Aussichtspunkt.
Anschliessend verlassen wir die Berge, um in Richtung Suchitoto zu fahren. Es geht immer nur bergab und gefühlt mit jedem Meter tiefer wird es ein Grad wärmer. Der kleine Ort Suchitoto, genannt „Suchi“, liegt etwa 50 km nordöstlich von San Salvador und wird auch als Kulturhauptstadt El Salvadors bezeichnet. Jedes Wochenende findet ein Fest für Kultur und Essen statt und der Monat Februar steht ebenfalls im Zeichen der lokalen Künstlerszene. In den Gassen gibt es viele kleine Galerien und im Kulturzentrum des Ortes wimmelt es am Wochenende von Touristen.
Mit dem Suchitlan See befindet sich das grösste aufgestaute Gewässer des Landes in unmittelbarer Nähe der Kleinstadt. Eigentlich haben wir vor, an den See und zu einigen Aussichtspunkten zu wandern, aber wir streichen dieses Vorhaben, weil es uns definitiv bei bald 40 Grad Hitze zu heiss ist. Wir verweilen grösstenteils im Schatten, erledigen Schreibkram, lernen Spanisch, planen unsere Weiterreise usw.
Einen netten Abend verbringen wir mit Sascha, einem Aargauer, welcher hier als Reisender einen längeren Sprachaufenthalt macht.
Nach einem reichhaltigen Früchte-Frühstück fahren wir los Richtung San Miguel Tepezontes. Dieser Ort liegt auf gut 800 Meter über Meer und wir erhoffen uns, dass es hier auf dem nahen Campingplatz schattig und etwas kühler ist.
Was wir antreffen, ist ein Paradies, welches wir ganz alleine für uns haben. Selbst eine warme Dusche wird uns vom Besitzer in seinem Haus angeboten. Wir bleiben gleich zwei Nächte und beobachten die vielen Haustiere, welche sich frei um unseren Camper bewegen.
Bei einem Spaziergang durch das kleine Dorf werden wir von den fröhlichen Leuten herzlich begrüsst. Eigentlich suchen wir eine Bäckerei, aber es stellt sich heraus, dass man nirgends Brot kaufen kann. Wir sind sicher, dass hier die Frauen alles selber herstellen.
Kurz nach Dorfende stehen wir im Stau – ein umgekippter Lastwagen zwingt uns, die vorgesehene Route zu ändern. Ein Mitarbeiter des Bergungsteams erklärt uns, dass die Sperrung Stunden dauern kann. Das heisst für uns, dass wir grösstenteils auf Nebenstrassen fahren müssen, teils steil bergab und wieder hoch und immer wieder durch kleinste Dörfer. Eine imposante, aber sehr lange Fahrt bei sehr hohen Temperaturen. Was uns beeindruckt, ist die Zuckerrohr-Ernte. In einem weiteren kleinen Dorf stehen unzählige Lastwagen am Strassenrand und warten, damit sie ihre Ernte bei der dorfnahen Zuckerfabrik abladen zu können.
Aufgrund der Hitze entscheiden wir, in die Berge zu fahren. In Berlin, einem Bergdorf auf knapp 1'000 Meter über Meer, welches über extrem steile Strassen zu erreichen ist, treffen wir tatsächlich auf angenehmere Temperaturen.
Bei einem Spaziergang ins Dorf finden wir auch noch das nötige Gemüse für unser Nachtessen.
Da es so angenehm und ruhig ist, bleiben wir gerne noch eine weitere Nacht.
Am Vormittag steigen wir in den übervollen Ortsbus und lassen uns in die Nachbargemeinde Alegria chauffieren. Wir machen eine Wanderung zum See Laguna de Alegria und über die Obst- und Kaffee-Plantagen wieder zurück nach Berlin. Eine schöne und eindrückliche Erfahrung, auch weil wir auf der Strecke Einblick haben, wie einfach die Leute hier in der Bergregion leben. Unterwegs begegnen wir einer toten Giftnatter (Schwarzgebänderte Korallenotter).
Ungern verlassen wir die Bergregion und fahren langsam bergab Richtung Küste, immer wieder mit Weitblick auf die Ebene und die umliegenden Vulkane. Wir sind nicht so sicher, ob das eine gute Idee ist – es wird immer heisser und wir befürchten, dass wir eine Tropennacht ausstehen müssen.
In Playa de Cuco, einem kleinen Dorf direkt am Pazifischen Ozean, sind die meisten Besucher im Wasser, da es nur hier Abkühlung bringt.
An unserem letzten Übernachtungsort bevor wir an die Grenze zu Honduras fahren, ist es höchste Zeit, endlich Pupusas zu essen. Diese Maismehl-Tortillas mit deftigen Füllungen sind das salvadorianische Standardgericht und sie schmecken tatsächlich ausserordentlich gut!
Wir fahren entlang der Küste Richtung Grenze zu Honduras. Es ist extrem heiss heute, sodass wir unterwegs einen schattigen Platz mit Restaurant suchen. Hier verweilen wir ein paar Stunden, essen etwas Kleines und planen die nächsten Tage.
Gewöhnlich nehmen wir ja nur ein Frühstück und ein frühes Nachtessen zu uns. Heute ist aber eine Ausnahme, weil wir vor haben, bei einer Tankstelle, etwa 5 km vor dem Grenzübertritt zu übernachten. Hier treffen wir wieder auf Nadine und Pascal, da wir gemeinsam mit ihnen die Grenzformalitäten erledigen wollen.
Bei der Puma-Tankstelle, welche 24/7 geöffnet hat, herrscht reger Betrieb – dieser Truck-Stopp nahe Grenze scheint beliebt zu sein. Wir flüchten vom heissen Camper in den klimatisierten Tankstellenshop bis die Sonne untergeht. Im Dunkeln sitzend, geniessen wir vor unseren Fahrzeugen zu viert noch ein kühles Bier. Die Nacht wird bestimmt nicht ruhig werden beim letzten Kreisel vor der Grenze ;-)
Wir starten so, dass wir etwa um 8 Uhr beim Grenzübergang sind. Die Ausreise aus dem schönen El Salvador läuft unproblematisch und die Einreise nach Honduras beansprucht noch eine gute Stunde – alles bestens.
Wir beschliessen, dass wir Honduras als Transitreisende durchfahren und uns gleich zur etwa 130 km östlich liegenden Grenze zu Nicaragua begeben. Zwei Stunden später lassen wir Honduras ohne Probleme wieder hinter uns.
Die Einreise nach Nicaragua wird von anderen Reisenden unterschiedlich beschrieben...
Einige sind nach gut zwei Stunden durch, andere brauchen vier bis 6 Stunden. Also machen wir uns auf das Schlimmste gefasst. Nachdem wir den Einreiseschalter verlassen haben und das Auto desinfiziert ist, betreten wir um 13 Uhr die Halle, wo die Grenzpolizei ihren Sitz hat. Hier findet die Autoinspektion statt, bevor wir den „TIP“ für unser Fahrzeug erhalten.
Die Inspektion findet zügig statt. Zwei Beamte fragen nach Drohnen, Messer und Ferngläser. Sie sehen sich im Wohnraum um und wir legen unsere Küchenmesser und zwei Fleischmesser auf die Anrichte (Taschenmesser sind in der Werkzeugkiste ;-).
Die Küchenmesser werden fotografiert und sind kein Problem. Die Fleischmesser müssen wir abgeben, da das Mitführen von solchen Messern in Nicaragua nicht gestattet ist..
Drohnen besitzen wir keine und unsere beiden kleinen Feldstecher scheinen das grösste Problem zu sein. Wir sind schon mal glücklich, dass unser Wagen nicht gescannt wird und wir nicht alle Ware ausräumen müssen. Also begleiten wir die Beamten zurück ins Gebäude. Jetzt müssen wir bestätigen, wem welcher Feldstecher gehört, woher wir diese haben und ob diese mit einer Kamera oder mit Infrarot ausgestattet sind. Unsere Erklärungen, dass wir damit nur tags sehen können und diese nur für Natur und Tiere zu beobachen brauchen, interessiert wie niemanden. Auch Nadine und Pascal besitzen ein grosses Fernglas.. Also werden alle Ferngläser, inklusive allen unseren Pässen, von zwei weiteren Beamten abgeholt und wir werden zum Warten aufgefordert. Lange Zeit später kommen die Beamten zurück und heissen uns, ihnen zum Polizeichef zu folgen. Hier werden wir je Partei befragt, wo wir uns in Nicaragua aufhalten wollen, wo und wann wir das Land wieder verlassen werden, woher wir die Ferngläser haben usw. - alles wieder von vorne... Endlich, nachdem der Polizeichef einige Telefonate geführt, endlose Fotos von Pässen und Ferngläser mit seinem Handy weitergeleitet hat und ein gemeinsames Foto mit ihm, uns und den Ferngläsern gemacht wird, werden wir endlich entlassen.
Nun fehlt uns nur noch der TIP für den Camper. Eine kurze Sache, denken wir! Die Warteschlange vor dem einen Schalter wird immer länger, bis bekannt wird, dass ein Systemfehler vorliegt und momentan keine Ausländer abgefertigt werden können. Die Uhr zeigt etwa 17 Uhr und wir haben alle Hunger..
In unserem Camper, welcher seit Stunden in der 40 Grad-Hitze steht, kochen wir eine Pasta – das Wasser kommt schon beinahe kochend aus dem Hahnen und das Abwaschwasser müssen wir gar nicht erst aufwärmen :-)
Gegen 20 Uhr wird uns mitgeteilt, dass das System wieder funktioniert, also stellen wir uns wieder in die Warteschlange.. noch drei Personen vor uns, als die Schalterbeamtin um 22 Uhr Feierabend hat! Wir versuchen noch unser Glück bei der Lastwagenabfertigung, werden jedoch abgewiesen. Also gehen wir gegen 23 Uhr schlafen und stellen uns am nächsten Morgen ab sechs Uhr wieder in der gleichen Position in die Warteschlange. Tatsächlich haben wir zwei Stunden später endlich den Stempel und können einreisen. Ein richtiger Krimi!!
Die Strassen in Nicaragua sich erstaunlich gut. Nebst den Vulkan-Gipfeln scheint es recht flach und trocken zu sein. Überall wird auch hier Zuckerrohr geerntet und vermehrt sehen wir Kühe weiden. Überraschend für uns ist, dass sehr wenige Autos verkehren, sondern viel mehr Pferdefuhrwerke, Fahrräder, Motorräder und Tuk-Tuks unterwegs sind.
Wir fahren direkt an die Küste des Pazifiks und geniessen einen kurzen Spaziergang am Strand entlang, wo es etwas Wind gibt, bevor wir es uns nach einer verdienten Dusche unter den Palmen bequem machen.
Die heute geplante Wanderung fällt eines Gewitters wegen aus. Also geniessen wir einen weiteren Strandspaziergang und frönen anschliessend dem Nichtstun.
Vereinbart ist, dass wir diesen Morgen um 8 Uhr losfahren für die Wanderung auf den Vulkan Cosigüina.
Dieser Vulkan war einst der höchste Vulkan Zentralamerikas, vielleicht über 3'000 m hoch, was sich aber 1835 änderte. Beim gewaltigsten Vulkanausbruch ganz Amerikas büsste der Halbinselvulkan bei einer einzigen Explosion die Hälfte seiner Höhe ein – in drei Ländern blieb es drei Tage lang dunkel und von Mexiko bis Kolumbien regnete es Asche. Heute ist vom Vulkan Cosigüina bloss noch 872 m übrig! Dies zur Geschichte des Vulkans.
Beim Frühstück erklärt uns die Besitzerin der Unterkunft, dass ihr Mann erkrankt ist, uns aber seinen Toyota 4x4 zur Verfügung stellt. Mit einer handgezeichneten Karte ausgerüstet, stellen wir uns dem Abenteuer. Der Weg zum Ausgangspunkt der Wanderung ist sehr speziell und wirklich nur mit einem 4x4-Fahrzeug zu schaffen. Die letzten Kilometer sind extrem steil und ausgeschwemmt, aber wir schaffen es und kürzen damit natürlich unsere Wanderung!
Den Aufstieg auf dem Wanderweg meistern wir in kurzer Zeit und werden mit einer einmaligen Aussicht belohnt. Tatsächlich, wenn auch bei schlechter Sicht, sehen wir zum Conchagua Vulkan in El Salvador, auf die davor liegenden Inseln und zu den Küsten Honduras und Nicaraguas.
An diese ruhige, direkt am Pazifik gelegene Unterkunft, werden wir bestimmt ab und zu zurückdenken.
Wir verlassen die speziellen, grau-schwarzen Strände der Cosigüina-Halbinsel und fahren lange Strecken als einziges Auto durch viele kleinste Dörfer, wo noch ziemlich ärmlich gelebt wird, Richtung Leon. Hier hingegen pulsiert es richtig – der Markt ist rege besucht und in den engen Strassen herrscht Gedränge. Leon hat wunderschöne Strassenzüge mit alten, farbenfrohen Kolonialbauten.
Wir halten uns hier nicht lange auf und fahren südlich weiter in den kleinen Ort Poneloya am Strand, wo wir einen kleinen Campingplatz finden.
Bereits um 8 Uhr fahren wir wieder nach Leon. Heute, am internationalen Frauentag, geht in der Stadt schon am morgen die Post ab. Viele Frauen versammeln sich und feiern.
Wir leisten uns einen super feinen Cappuccino mit einer Zimtrolle und schauen dem Treiben auf der Plaza zu..
Wir sind zwar nicht allzu lange in Leon, aber diese schmucke Stadt fasziniert uns.
Heute ist der Weg das Ziel. Viele Destinationen fahren wir an, laben uns an den herzigen Dörfern und fahren gegen Mittag nach Catarina, wo wir am Mirador de Catarina die Aussicht auf die Laguna de Apoya mit dem dahinter liegenden Granada geniessen.
Die weitere Strecke unterbrechen wir in einigen Dörfern, welche zu den „Pueblo Blancos„ gehören.
Am späteren Nachmittag treffen wir in Granada ein, wo wir in einem winzigen Areal, welches sich Camping nennt, eintreffen. Klein aber fein – es stellt sich heraus, dass uns an nichts fehlt. Wir spazieren ins Zentrum und lassen den Abend hier ausklingen.
Gemütlich vertun wir uns im Schatten, besuchen beide einen Coiffeur und erkunden später die Stadt Granada.
Granada ist die älteste Stadt Nicaraguas, zählt etwa 134'000 Einwohner und liegt am Nicaragua-See.
Via Masaya, mit einem Mini-Spaziergang an der Masaya-Lagune, fahren wir Richtung San Jorge, wo die Fähre zu der Insel Ometepe führt. Die beiden Vulkan-Gipfel „Feuer“ und „Wasser“, welche sich aus dem Nicaraguasee (nebst dem Titicacasee zweitgrösster See Lateinamerikas) erheben, stehen majestätisch im Blickwinkel, kommend mit der Fähre von San Jorge. Ometepe ist die grösste vulkanische Insel in einem Süsswassersee. Hier leben um die 30'000 Menschen. Einst waren dies zwei Inseln, welche jedoch bei einer Eruption durch die Lava vereint wurden.
Noch nie haben wir so viele junge Rucksacktouristen aufs Mal gesehen wie auf dieser Insel, wo es auch entsprechend viele Hostels gibt. Wir finden in einer etwas höher gelegenen Finca mit angrenzendem Campingareal einen angenehmen, schattigen Übernachtungsplatz.
Wir haben vor, die Gegend rund um die beiden Vulkane zu erkunden. Da die Strassen nicht besonders gut oder gar nur Schotterpisten sind, entscheiden wir spontan, einen Scooter zu mieten. Für 15 Franken können wir uns den ganzen Tag damit vergnügen. Der kleinere Teil der Insel ist relativ dünn besiedelt, hat ziemlich schlechte Schotterpisten mit teils steilen Abschnitten und besteht aus sicher mehr als zwei Drittel aus Bananen- und Mandarinen-Plantagen. Wir können beobachten, wie die riesigen „Zweige“ voll mit Kochbananen zwischen den Bananenbäumen auf die Pferderücken geladen und auf die Strasse transportiert werden. Hier werden diese Bananenzweige auf einen Berg aufgeschichtet, mit Blättern zugedeckt und später mit einem kleinen Transporter eingesammelt und auf die Schiffe gebracht.
Der grössere Teil der Insel ist bis auf 9 km befestigte Strasse und deutlich mehr besiedelt. Trotzdem ist nur wenig Verkehr. Vorwiegend sind Motorräder, Tuk-Tuks und Fahrräder unterwegs. Beim Eco Park Charco Verde verweilen wir für eine kurze Wanderung im schattigen Lagunengebiet. Eine Besonderheit dieser Insel ist die unterschiedliche Art von Sandstränden. Einerseits der schwarze Sand aus Vulkangestein und andererseits der typisch karibische Sand.
Unsere erste Gemüse-Lasagne aus dem Omnia-Backofen ist ganz lecker!
Die Fahrt mit der Fähre zurück auf das Festland ist trotz Wind einigermassen gut ertragbar. In San Jorge flüchten wir im Campingareal eines Hotels in den Schatten.
Das Hotel bietet einen Wäscheservice an, welchen wir am nächsten Morgen ganz gerne noch in Anspruch nehmen. Am Nachmittag fahren wir zu einem Übernachtungsplatz in der Nähe der Grenze zu Costa Rica.
Die fröhlichen, offenen Menschen von Nicaragua bleiben in unseren Herzen.. und wir freuen uns auf neue Abenteuer in einem weiteren Land Zentralamerikas..
Kommentar hinzufügen
Kommentare
Hallo Ihr beiden, wunderschöne Fotos und interessante Beschreibungen dazu, danke fürs teilen.
Viel Spass in der nächsten Destination Costa Rica, ein raues, von Regenwäldern durchzogenes Land mit Küstenabschnitten am Karibischen Meer und dem Pazifik und es soll auch viele Tiere geben, habe ich mal gelesen. Feldstecher (LOL) helfen immer weiter.
Ich umarme euch, Markus
Liebe Rita und André, als erstes herzliche Gratulation zum Enkelkind. Danke für die sehr interessanten Reiseberichte mit den prächtigen Bildern. So kann ich die Reise in Gedanken nachverfolgen und daran teilhaben. Weiterhin gute Reise und: "blibet gsund"
Ganz liebe Grüsse Leny